Psychika

Aller Anfang ist sehr schwer, so auch das Erlernen des neutral-positiven Denkens. Anfangs wird es ungeheuer viel Mühe bereiten, sich auf den Wunschtraum zu konzentrieren, weil die negative Gedankenwelt dauernd ihre moraltötenden Pfeile verschiesst.

Ohne Unterlass versucht das Unterbewusstsein das überhandgenommene negative Gedankengut in den Vordergrund zu drängen, wodurch eine Konzentration auf den Wunschtraum nur sehr mühevoll zustandegebracht werden kann. Nichtsdestoweniger muss jedoch immer und immer wieder jeder Gedanke auf den Wunschtraum gerichtet werden, bis die negativen Vorstösse des Unterbewusstseins langsam nachlassen, schlussendlich ganz verschwinden und dem positiven Denken die Oberhand und das Herrschen belassen. Diese Prozedur kann unter Umständen nur wenige Minuten in Anspruch nehmen, je nach Schwere des Falles jedoch aber sogar mehrere Monate. Folglich muss also in jeder Beziehung Geduld geübt werden, denn erstens ist noch nie ein Meister vom Himmel gefallen, und zweitens variiert die Bewusstseins-Kraft von Mensch zu Mensch.

  1. Auch wenn die Stimmung recht traurig und niederschmetternd ist, soll immer ein gewisses Lächeln aufgesetzt werden, genauso wie es sich der Chinese als eigen nennt. Dabei geht es nicht darum, dass gleich zu Anfang mit dem ganzen Gefühl gelächelt werden muss, denn dies würde unmöglich sein, da die Stimmung dem entgegenspricht. Das Lächeln ist am Anfang nur rein äusserlich und entwickelt sich im Laufe der Zeit zur Gewohnheit, während es langsam aber sicher die positive Denkweise fördert. Das Äusserliche legt sich nämlich auch auf das Innere, so also ein trauriges und niederschmetterndes Gefühl zwangsläufig auch traurige und niederschmetternde Gedanken erzeugt, während ein lächelndes und fröhliches Gesicht eben lächelnde und fröhliche Gedanken fördert.
  1. Immer soll der Kopf hochgehalten werden, gerade und aufrecht. Beim Sprechen mit einem Partner blicken die Augen voll in die des Partners. Die ganze Umgebung, Gegenstände, Tiere, Menschen, Pflanzen, die ganze Natur und alles andere werden sehr genau betrachtet und beobachtet. Alles muss sehr genau realisiert werden, jede Einzelheit. Kopf hängenlassen und Augen niederschlagen müssen vermieden werden. Nur ein bewusstes Realisieren der Umwelt ist von Nutzen, wodurch Eindrücke gesammelt und Denkvorgänge im Positiven sich anhäufen und angeregt werden.

Werden diese drei goldenen Regeln genau und intensiv befolgt, kann es nicht ausbleiben, dass in sehr kurzer Zeit die ersten Erfolge und Erkenntnisse erlangt werden und somit der erste grosse Schritt zur Selbstheilung getan wurde. Dieser erste Erfolg soll nun aber nicht dazu verleiten, dass diese schwere Arbeit nun abgebrochen wird, denn sie muss so lange fortgesetzt werden, bis das Denken die endgültige Form der ausgeglichenen positiven Kraft als Absolutum angenommen hat. Ist dies einmal geschehen, dann vermag die schlimmste Katastrophe diesen bewusstseinsmässig so aufgebauten und gekräftigten Menschen niemals mehr zu schädigen oder auch nur niederzudrücken.